Meine Erlebnisse
USA
1992 besuchte ich das erste Mal meine Tante in Amerika in Shasta Lake, Kalifornien. Leider weis ich von diesem Urlaub nicht mehr viel. 1994 flogen wir noch mal. Wir sind nachts losgefahren zum Flughafen Frankfurt am Main. Dann flogen wir über London/Heathrow mit zwei Stunden Aufenthalt nach San Francisco. Wir sahen aus dem Auto etwas von der Stadt, Cable Cars und Chinatown. Wir machten an einem Parkplatz an Golden Gate Bridge Halt und beobachteten Brücke und Meer durch ein Fernglas. Wir fuhren ein Stück weiter, aßen Hot Dogs und sahen in der Ferne das ehemalige Gefängnis Alcatraz. Von San Francisco aus waren es dann mit dem Auto sechs Stunden bis zu meiner Tante. Besonders im Chuck E. Cheese in Redding, der nächstgelegenen größeren Stadt, hat es mir gefallen. Dort spielte ich ausgiebig an den Automaten, dazu gab es Pizza und Pommes. Ich war auch an den Bernie Falls, das ist ein Park an einem Wasserfall. Dort haben wir auch eine kleine Schlange gesehen. Einen Vulkan haben wir auch besichtigt, wohl den Lassen Peak in Kalifornien, einem Teil der Cascades-Kette. Oft sind wir mit dem Boot auf den Lake Shasta hinausgefahren. Und ich bin mit einer Schwimmweste im See geschwommen. Mit dem Boot sind wir dann an schöne Stellen ans Ufer gefahren und haben uns dann dort die Landschaft angesehen. Bernie und meine Mutter, eigentlich alle sind mit einem Kneeboard über den See gezogen worden. Gegessen haben wir in einem All-you-can-eat Fastfood Restaurant, Burger und Pommes und dazu reichlich Cola. Bei meiner Tante haben wir auch gegrillt, Spare Ribs. Im Garten hatte sie einen kleinen runden Swimmingpool in dem ich auch oft war. In Redding waren wir auch mexikanisch Essen, Tacos und natürlich auch Pizza. Das Beste war, das man in den Restaurants immer Zettel und Stifte zum Malen kriegte, damit sich die Kinder nicht langweilten bis das Essen kam. Wir besuchten auch die Redwood-Bäume, liefen durch die Wälder und kamen an Souvenir-Ständen vorbei, wo es indianische Ketten und Dreamcatcher gab. Ein solcher hängt heute neben meinem Computer. Einmal waren wir auch in der Nähe von Los Angeles, in Anaheim, wo wir Bekannte besuchten. Durch die große Stadt sind wir nur durchgefahren. In Anaheim waren wir am Strand, aber ich hatte wegen der großen Wellen Angst vor dem Meer. Mein Cousin Erik ist im Meer surfen gegangen, kam aber zu weit heraus und wurde dann von meiner Tante zurückgerufen. Bei den Bekannten haben wir Tintenfischsalat gemacht, aber ich wollte ihn nicht essen, da er noch so lebendig ausgesehen hat. Auch dort war ich oft im Swimmingpool. Wir haben auch einen Tagesausflug nach Mexiko gemacht. Dort gab es viele Straßenhändler, man konnte Teppiche oder Andenken kaufen, musste aber Handeln können, wenn man es billiger haben wollte. Ich fand es in der Stadt, wo wir waren, sehr dreckig. Es gab wohl keine Kanalisation wie bei uns und viele Löcher in der Straße, dass ich mit meinem Rollstuhl beinahe umgekippt wäre. Wir haben dort auch in einem Restaurant gegessen, meine Mutter Krebs, ich wollte Haifischsteak essen, welches aber aus war, so dass ich mit einem normalen Steak vorlieb nehmen musste. Als wir nach dem Essen noch etwas im Restaurant saßen und erzählten, entdeckten wir eine Kakerlake an der Wand. Igitt! Die war nicht gerade klein… wir zahlten und gingen, fuhren zurück nach Anaheim. Zwei Tage später ging es zurück zu meiner Tante nach Shasta Lake Beim Abschied waren wir alle sehr traurig, weil der schöne Urlaub vorbei war. Von San Francisco aus flogen wir dann nach Frankfurt zurück.












England
1997 besuchten wir im Dezember England, genauer gesagt nach Truro in Cornwall. Wir brachen um 4h morgens in Mörzheim auf. Den ganzen Morgen lang fuhren dann nach Calais zur Fähre nach Dover. Mein Rollstuhl musste im Kofferraum bleiben. In der Fähre sind wir dann in einem gestellten Rollstuhl umhergefahren und haben dort die Duty-free-Shops besucht und ich habe eine Heiße Schokolade getrunken. Von Dover aus fuhren wir dann weiter nach Truro in Cornwall. Dort wohnten wir in einem Hotel mitten im Ort. Dort besuchten wir Bekannte von Bernie und seine Tochter und seinen Schäferhund, der ziemlich groß aber auch sehr lieb war. Wir haben uns die Stadt angesehen und ich habe Fish&Chips gegessen. Die haben mir gut geschmeckt. In unserem Hotel gab es „english breakfast“ am morgen, also Schinken, Spiegeleier, Toast, kleine Bratwürste. In England hab ich mir auch ein Spiel für mein Super Nintendo gekauft, ein Fußballspiel. Eines Nachts war im Hotel Feueralarm, und Bernie musste mich die ganze Treppe herunter tragen, aber wie wir unten waren stellte es sich heraus, dass es ein Fehlalarm war. Dafür mussten wir aber eine Viertelstunde warten. Wir machten auch einen Ausflug nach LandŽs End. Dort in der Nähe waren zwei alte Segelboote ausgestellt, die man begehen konnte. Nach vier Tagen fuhren wir dann heim. Wegen des starken Schneefalls brauchten wir für das letzte Stück ab Saarbrücken über sieben Stunden bis nach Mörzheim für eine Strecke, die man sonst in einer Stunde schafft. Als wir morgens um sechs angekommen sind, gingen wir erst einmal alle schlafen.





Konzerte
Einmal besuchte ich ein Konzert von
Oli P. in Mannheim. Ich fuhr mit einem behindertengerechten Bus dorthin. Wir hatten einen Platz von dem aus man ganz gut sehen konnte. Das Konzert dauerte rund eineinhalb Stunden und hat mir gut gefallen. Oli P. hat unter anderem „Flugzeug im Bauch“ gesungen und er hatte eine hübsche, schwarzhaarige Begleitsängerin. Zu „Die Toten Hosen“ sind wir auch vom Paulusstift aus mit dem Behindertenbus hingefahren, nach Frankfurt. Eine Betreuerin, ein Betreuer und ein anderer Mitbewohner waren dabei. Nach einer Stunde Fahrt sind wir angekommen. Das Konzert war klasse, wir waren insgesamt fünf Stunden dort. Ich hab mich über einen Kerl aufgeregt, der sagte „Lasst mal das Mädchen durch“ und mich dabei meinte. Dummkopf! Bei manchen Liedern habe ich mitgesungen. Nach fünf Stunden hat der Betreuer dann gesagt, dass wir gehen müssen, weil es zu spät würde. Auf dem Weg zum Ausgang sahen wir ein paar Besoffene liegen die halb im Koma waren. Der eine Betreuer hat noch der Security Bescheid gesagt, dass sie nach den Leuten schauen sollen. Dann sind wir wieder in den Bus und heimgefahren. Zum Konzert von Britney Spears in Frankfurt bin ich auch gegangen, wieder mit dem Betreuer, der im Paulusstift die Ausflüge organisiert hat. Der war in Ordnung, hat viel mit uns und für uns gemacht und geplant, Konzerte, Bundesligaspiele und so weiter. Wir waren ziemlich nahe dran an der Bühne. Zuerst hat noch eine Vorgruppe gespielt, dann kam nach einer Viertelstunde Britney selbst auf die Bühne. Das Konzert war eigentlich ganz gut, aber für so viel Geld hat sie etwas kurz gespielt, vielleicht 50 Minuten. Während der Show wurde viel getanzt, es gab etwas Feuerwerk und Lichteffekte. Jeanette Biedermann hab ich auch live gesehen, wieder mit demselben Betreuer. Die Vorgruppe war ganz gut, Jeanette hat dann eine super Show geboten, besser als bei Britney Spears, mit tollen Lichteffekten. Die Musik hat mir einfach besser gefallen.
Fußball
Ich war auch schon bei mehreren Bundesligaspielen, bei der Begegnung 1.FC Kaiserslautern gegen den HSV auf dem Betzenberg zum Beispiel, oder auch bei Lautern – Borussia Dortmund. Leider hat der FCK gewonnen, der BvB ist nämlich mein Lieblingsverein obwohl ich in der Pfalz wohne. Ich war auch noch bei einem dritten Spiel dort, gegen Energie Cottbus, als die mal wieder in der 1. Bundesliga spielten. Nach den Spielen haben wir dort immer noch etwas gegessen, bevor wir heimgefahren sind. Eigentlich wollte ich immer Pommes, aber es gab nie welche (komisch für ein Stadion), also aß ich ein Frikadellen-Brötchen.

Ausflüge mit Lars
Im Frühsommer 2006 machte ich mit Lars ein paar Ausflüge. Zuerst sind wir nur in der näheren Umgebung spazieren gegangen, schließlich machten wir aber weitere Ausflüge. Zuerst besuchten wir das Friedensdenkmal oberhalb von Edenkoben. Dort gab es eine kleine Gaststätte für Wanderer, und Lars trank dort ein Bierchen. Der Weg durch den Wald war eigentlich ganz gut, aber manchmal recht steil und mit Schlaglöchern. Oben haben wir dann zwanzig bis dreißig Minuten gesessen und die Sonne genossen. Ich habe mich dort auch mit einem Mann unterhalten, dass es für Rollstuhlfahrer nicht gerade leicht ist, auf die Höhe zu kommen und auch über allgemeine Sachen. Beim nächsten Mal ging es dann zur Kropsburg. Leider haben wir nicht gleich einen geteerten Weg bis hinauf zur Burg gefunden, und mussten einen großen Umweg machen und längs der Straße entlang gehen. Die Waldtrasse zur Kropsburg war sehr holprig, darum brauchten wir recht lange. Unterwegs trafen wir zwei Spaziergänger mit Hund, die ich nach der Rasse des Tieres fragte. Es war ein ziemlich großer Hund, in dem mehrere Hunderassen vertreten waren. Oben gab es wieder eine Gaststätte, wo wir rasteten. Wir suchten dann noch einen kürzeren Weg nach unten, konnten aber keinen finden, der mit einem Rollstuhl befahrbar war. Durch die Verzögerung kamen wir erst spät nach Hause. Wir haben auch den Plan gefasst, einmal zum Hambacher Schloss zu wandern. Da es dorthin aber recht weit ist, müssten wir uns wegen des Rückwegs etwas einfallen lassen, da wir sonst zu lange unterwegs wären. Wir haben aber schon einmal einen Teil des Weges erkundet, und sind bis Alsterweiler gegangen. Dort wollten wir dann Pause machen und umkehren, konnten aber keine geöffnete Gaststätte oder Straußwirtschaft finden. Dann gingen wir nach Hause, auch weil es immer dunkler wurde und sich Regen ankündigte. Anfang Juni 2006 gingen wir auf die Villa Ludwigshöhe, die ehemalige Sommerresidenz von König Ludwig I. von Bayern. Lars hatte zum ersten Mal sein Fahrrad dabei, musste jedoch erstmal die Reifen aufpumpen, bevor es losging. Wir kamen am Leistungszentrum des südwestdeutschen Fußballverbandes, wo wegen der kommenden WM die Fahnen aller teilnehmenden Nationen über dem Eingang hingen. Wir machten ein paar Fotos von mir mit den bunten Flaggen im Hintergrund. Dann sind wir hoch zur Villa Ludwigshöhe, die nur ein paar hundert Meter entfernt ist. Von dort aus haben wir ein paar Erinnerungsfotos gemacht und die Aussicht genossen. In der Gaststätte an der Seilbahn zur Rietburg hat Lars dann ein Bierchen getrunken und ich habe mit dem Gastwirt über Fußball gesprochen und generell über Deutschland und was ich an den Politikern blöd finde. Nach einer halben Stunde wurde es mir im schattigen Wald zu kühl, und wir gingen heim.
Grillparty bei Onkel Karlheinz
Beim WM-Spiel England gegen Portugal machte mein Onkel Grillen, aber ohne Fußball! Er wohnt im selben Ort, also ging es zu Fuß hin. Ich ging aber erst nach der regulären Spielzeit hin, die Verlängerung habe ich mir nicht angesehen. Mein Onkel hat dann aber doch den Fernseher angemacht, da einige Leute das Elfmeterschiessen sehen wollten. England traf nicht und schied aus. Ich habe mich dort mit Leuten unterhalten, Bekannten von der Frau von meinem Onkel. Nach dem Essen gab es dann ein 5l-Partyfässchen Bier. Ein Freund von meinem Onkel hatte gewettet, dass er in zwei Stunden das Bier austrinken könne,was ihm auch in 47 Minuten gelungen ist. Er hat dabei aber auch mindestens zweimal gebrochen. Danach hat er dann eher ruhig da gesessen und sich ausgeruht. Mein Onkel ist dann noch zu mir in die Scheune gekommen und hat darüber erzählt, dass das Öl in 10 Jahren ausginge. Über die Rentenprobleme haben wir uns auch unterhalten. Ich sehe wegen der ganzen Erhöhungen erst mal schwarz für die nächste Zeit, mein Onkel auch. Mein Onkel hat mich dann noch überredet in den Garten mitzukommen, wo ein Lagerfeuer brannte, wo alle Leute drum herum gesessen haben. Am Feuer habe ich mich dann mit allen gut unterhalten. Später ist dann noch ein Freund von Peter gekommen, der sich ebenfalls auf die Bierwette einließ. Ich bin aber gegen halb zwei heimgegangen, weil ich müde wurde, und habe nicht mehr mitbekommen, wie diese Wette ausging. Am anderen Tag hörte ich dann von Peter, dass der Freund die Wette nicht geschafft hat, sondern nach dem halben Fass die Zeit auslief. Zuerst bekam ich daheim püriertes Essen, weil ich ja die Sachen nicht so gut schlucken kann, weil ich eine verengte Speiseröhre habe. Kauen könnte ich sie, aber nicht so lang. Einmal ist mir ein Stück Bratwurst im Hals stecken geblieben, das auch durch trinken nicht rutschen wollte. Irgendwie habe ich es dann wieder hoch gewürgt und ausgespuckt. Seit dem esse ich nicht mehr so gerne, selbst wenn es leckere Sachen wie Geburtstagskuchen gibt.